OpenIdea_79 Tina Lipsky Künstlerbücher, artists’ books, livres d’artistes… Gefährdete Spezies oder neuer Distinktionsgewinn?
Das 21. Jahrhundert – das Zeitalter der Verknappung der Sprache, des schnellen Blicks – stellt Herausgeber*innen wie die Secession, Künstler*innen und Grafiker*innen vor neue Herausforderungen. Die Konkurrenz durch digitale Medien wächst, die Gesellschaft bewegt sich weg von einem alle Sinne umfassenden „Deep Reading“, hin zu einem oberflächlichen Lesen und Schauen. Statt bewusst durch Seiten zu blättern, Materialien zu riechen, Oberflächen zu fühlen und kognitiv mit den Buchinhalten zu verknüpfen, werden Screens überflogen, immer auf der Suche nach neuestem „content“.
Im Kunst- und Kreativbereich stellt sich die Frage wie die Zukunft einer Kunstpublikation aussehen kann. Müssen neue Konzepte entwickelt werden und vermehrt „Streamingdienste“ angeboten werden? Kultiviert man die Ursprungsidee und schafft damit Sammlerobjekte? Und wie integriert man den Aspekt der Barrierefreiheit und des demokratischen Zugangs in diese Konzeptionen?
Biographie:
Tina Lipsky ist Kunsthistorikerin und lehrt an der Kunstuniversität Graz (Kunstgeschichte) sowie an der Werbeakademie Wien (Print Produktion). Als verantwortliche Publikationsmanagerin der Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession (www.secession.at) entwickelte sie seit 2011 gemeinsam mit nationalen und internationalen Künstler*innen und Grafiker*innen bislang über 150 Publikationen. Auszeichnungen u.a.: Staatspreis Schönstes Buch Österreichs 2017 (R.H.Quaytman); Schönstes Buch Österreichs 2019 (Peter Doig).