Förderprogramm / Auftraggeber:in
Die Kreislaufwirtschaft bietet erfolgsversprechende Ansätze, um den Herausforderungen von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung zu begegnen. 70% der Treibhausgasemissionen werden durch unseren herkömmlichen Ressourcenumgang verursacht – die Kreislaufwirtschaft kann hier zu einer Reduktion um 40% beitragen. Daher ist die Kreislaufwirtschaft ein essenzieller Bestandteil der Adressierung dieser Krisen. Kreislaufwirtschaft umzusetzen bedeutet, Ressourcenkreisläufe zu schließen und zu verlangsamen. Dazu müssen Geschäftsmodelle erneuert, Produktdesigns und Fertigungsabläufe verändert und unternehmensübergreifende Ökosysteme etabliert werden. Für die notwendige Transformation der wirtschaftlichen Prozesse in Richtung Nachhaltigkeit werden digitalen Technologien eingesetzt. Die Bodenseeregion ist eine vierländerübergreifende Wirtschaftsregion mit großem Potential für die Kreislaufwirtschaft, da die meisten Produkte und Ressourcenströme überregional erzeugt und verarbeitet werden.
Zukunftsfähiges Wirtschaften durch Zirkularität
Das Circular Lab zielt auf die Schaffung zirkulärer Produkte in unternehmensübergreifenden Ökosystemen in zwei Kernindustrien/-bereichen der Bodenseeregion ab: der Textilindustrie und der Land- und Ernährungswirtschaft. Das interdisziplinäre Konsortium arbeitet einerseits an zirkulären Lösungen und anderseits an betriebswirtschaftlichen Umsetzungsstrategien. Das Forschungsteam entwickelt Handlungsempfehlungen, Strategien und Aktionspläne, um weitere Industrien mit Impulsen zu bedienen und die Region langfristig in Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Zudem wird die Bevölkerung über neueste Erkenntnisse informiert und durch partizipative Aktivitäten eingebunden.
Internationales und interdisziplinäres Konsortium
Um diese Ziele zu erreichen, benötigt es unterschiedliche Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft, welche durch die Zusammenarbeit der Partner:innen aus den verschiedenen Regionen des Bodenseeraums im Circular Lab realisiert wird. Das Lab vereint alles unter einem Dach, systemisch aufgearbeitet und praxisorientiert auf Unternehmen, Kommunen und die Gesellschaft angewandt. Es wird auf der Mikroebene (Produkte, KMU/Unternehmen, Konsument:innen), der Mesoebene (Netzwerke und Symbiosen) und der Makroebene (Gemeinde, Städte, Bodenseeregion) geforscht. Dazu arbeiten Wissenschaftler:innen aus sechs Hochschulen (UNISG, OST, ZHAW, FHV, HSAS, DHBW) mit ausgewählten innovativen Unternehmen aus der Region zusammen: Freitag lab.ag, Everve GmbH & Co. KG, Verdunova AG und Conorti AG, Landwirtschaftliches Zentrum Salez sowie heimaten.
Das Circular Lab vernetzt verschiedene Akteur:innen in der Region und schafft dadurch einen regionalen Mehrwert: „Mit dem Circular Lab möchten wir Forschung und Wirtschaft in einen gemeinsamen Austausch zum Thema Kreislaufwirtschaft bringen und zugleich auch die regionale und internationale Vernetzung aller Akteur:innen wesentlich stärken.“ ist Steffen Finck als Leiter des Labs überzeugt.
Welche Herausforderung der Vierländerregion will das Lab bearbeiten?
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Fehlendes Vehikel zur unternehmens- und industrieübergreifenden Zusammenarbeit und Umsetzung der Circular Economy (Fokus: Textil- und Land- & Ernährungsindustrie)
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Bedarf an regionalen und überregionalen Wirtschaftskreisläufen und Ökosystemen zur Umsetzung von geschlossenen Materialkreisläufen (inkl. Reduktion von Ressourcenverschwendung)
Welche Ziele verfolgt das Lab?
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Circular Economy und kreislauffähige Geschäftsmodelle innovieren und mit Unternehmen zusammen umsetzen
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Als Plattform für den Austausch zwischen Unternehmen, Hochschulen & Öffentlichkeit etablieren
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Durchführen von grenzübergreifenden öffentlichen Veranstaltungen, Sensibilisieren und Schulung für die zirkuläre Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft
Wann ist das Lab erfolgreich?
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Aufbau einer Plattform über Kreislaufwirtschaft zum Austausch zwischen Unternehmen, Hochschulen und der Öffentlichkeit
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Erfolgreiche Umsetzung von Veranstaltungen, Schulungen und Pilotprojekten
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Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Region
Wer sind die Partner:innen aus Wissenschaft und Praxis?
- Hochschulen: UNISG, FHV, HSAS, OST, ZHAW, DHBW
- Praxispartner:innen: Freitag lab.ag, Everve GmbH & Co. KG, Verdunova AG und Conorti AG, Landwirtschaftliches Zentrum Salez, heimaten
Fakten
Projektname |
Circular Lab |
Förderprogramm / Auftraggeber:in |
Interreg Alpen-Bodensee-Hochrhein (ABH) |
Projektdauer |
01.06.23 - 31.05.27 (48 Monate) |
Projektbudget gesamt |
4.009.584,10 EUR
EFRE 984.545,52 EUR CH: 1.184.337,44 EUR |
Anteil FHV |
757.980,40 EUR |