Local Energy Communitiy (LEC) –
Dynamische Simulationen und Lastabhängige Erzeugung
Im Dezember 2018 wurde vom österreichischen Ministerrat - basierend auf dem „Clean Energy Package“ der EU (Art. Art. 22 RL 2018/2001 „RED II“) - die Erarbeitung des „Erneuerbaren Ausbau Gesetzes 2020“ beschlossen. Das Maßnahmenpaket umfasst unter anderem auch die Erweiterung der Energiegemeinschaften über Liegenschaftsgrenzen hinaus.
Am Forschungszentrum Energie (FZE) der Fachhochschule Vorarlberg (FHV – University of Applied Sciences) haben wir dazu zwei impulsgebende Simulations-Projekte durchgeführt, um diese neu geschaffene Verrechnungsmethode der lokal erzeugten Energie zu validieren. Die Simulation bilanziert in einer Auflösung von 15 Minuten alle Energieströme zwischen Erzeuger- und Verbraucheranlagen für ein ganzes Jahr. Dabei werden sowohl reale als auch realistische repräsentative Lastprofile verwendet. Aus den Energiebilanzen wird der Eigenverbrauch, die LEC- bzw. Netzeinspeisung und der LEC- bzw. Netzbezug für jeden Verrechnungspunkt bilanziert. Ein Verteilschlüssel (z.B. Lastanteilig) bildet die Grundlage für die Verrechnungsmethode der Energiemengen bei Über- bzw. Unterdeckung. Alle Energiemengen können mit Preisen für die einzelnen Verrechnungspartner:innen hinterlegt werden.
In einer ersten Simulation wurde ein kommunales Szenario mit einer realistischen Zusammensetzung aus privater Erzeuger- (PV) und Verbraucheranlagen (Haushalte) bilanziert. Aufgrund des hohen Eigenverbrauchsanteils (ca. 50%) der installierten PV-Anlagen liegt der innerhalb der LEC verrechnete Strom bei ca. 10 %. Somit liegt der von der Community abgerufene Netzbezug bei ca. 40%.
Das zweite Projekt befasste sich mit einer gemischten Erzeugerstruktur bestehend aus fluktuierenden Anlagen (PV) und einer regelbaren Biogas-KWK-Anlage und einer gemischten Verbraucherstruktur aus Haushalten und Gewerbebetrieben. Aufgrund der Regelbarkeit von Biogas-Anlagen ist eine Anpassung des Erzeugungsprofiles an das Lastprofil der LEC-Teilnehmer in einem gewissen Bereich möglich. Dadurch kann die an die LEC abgegebene Strommenge optimiert werden und eine bessere Rentabilität erreicht werden. Bei einer Eigenverbrauchsquote von ca. 40% werden jedoch weiter 48% des lokal erzeugten Stromes auch innerhalb der LEC verrechnet, und der Netzbezug auf 12% reduziert.
Die beiden Projekte sind ein Beispiel für innovative und vernetzende Zusammenarbeit und stärken die Entstehung von partnerschaflichen Gemeinschaften. Projektpartner:innen waren Energiewenden, Energieinstitut Vorarlberg, illwerke vkw und die Gemeinde Schnifis.