Wasserstoff - Potenziale, Chancen und Herausforderungen

 

Grüner Wasserstoff ist in aller Munde und mittlerweile fest in der europäischen Energie - und Umweltpolitik verankert. Die konkrete Umsetzung von Wasserstoffprojekten wird daher maßgeblich durch Fördergelder unterstützt. In vielen Projekten zeigt sich jedoch, dass Wasserstoff neben all seinen Potenzialen immer noch große Herausforderungen mit sich bringt: unzureichend verfügbare Mengen an grünem Strom; das Fehlen einer flächendeckenden Verteilinfrastruktur; die Analyse und Bewertung der Speicherung in Salzkavernen; oder auch die Frage nach Nutzungsmöglichkeiten, die technisch, wirtschaftlich und klimapolitisch sinnvoll sind. illwerke vkw Stiftungsprofessor Markus Preißinger hat sich daher die Potenziale, Chancen und Herausforderungen für den Einsatz in zukünftigen Energiesystemen unter besonderer Berücksichtigung der Rahmenbedingungen in Vorarlberg einmal genauer angeschaut.

Projektergebnisse

Wasserstoff in Europa bzw. speziell in Vorarlberg – Hype oder reale Chance? Diese Fragestellung stand am Beginn dieses Projektes am Forschungszentrum Energie der Fachhochschule Vorarlberg (FHV - University of Applied Sciences). Aufbauend auf der Analyse zahlreicher Studien, aktueller FuE-Projekte und politischer Aktivitäten im DACH-Raum und auf EU-Ebene versucht die vorliegende Studie einen „nüchternen“ Blick auf Potenziale und Chancen, aber auch auf Herausforderungen für den Einsatz von Wasserstoff im zukünftigen Energiesystem geben. An einigen Stellen wird zudem die Bedeutung von Wasserstoff für Vorarlberg genauer betrachtet. Dabei wurde stets die Erzeugung, die Speicherung und Verteilung sowie die Nutzung von Wasserstoff betrachtet.  

Ganz allgemein kann gesagt werden, dass Wasserstoff im Vergleich zum Anfang der 2000er Jahre kein Hype-Thema mehr ist, sondern mittlerweile fest in der Klimapolitik Europas und der Mitgliedsstaaten verankert ist. Vielfach stehen hinter umgesetzten Projekten aber hohe Zuschüsse von Seiten der Politik, da ein wirtschaftlicher Betrieb von Elektrolyseuren derzeit noch nicht gegeben ist. Zudem zeigt sich schon jetzt, dass der flächendeckende Einsatz von Wasserstoff die Nachfrage nach erneuerbarem Strom drastisch erhöhen wird und derzeit nicht klar ist, wo die zusätzlichen Mengen produziert werden sollen.  

Für Vorarlberg gibt es das Problem, dass der Anschluss an ein zukünftiges Wasserstoffverteilnetz vermutlich erst 2040 kommen wird. Bis dahin ist Vorarlberg bei allen Anwendungsfällen darauf angewiesen, den Wasserstoff bedarfsgerecht selbst zu erzeugen und direkt zu nutzen. Eine Chance liegt dabei in der Nutzung von Wasserstoff im Schwerlastverkehr, bzw. gerade auf Grund der Topologie Vorarlbergs auch in Wasserstoff-Bussen.

Markus Preißinger fasst es so zusammen: „Wasserstoff wird seine Rolle im zukünftigen Energiesystem spielen, er allein wird aber nicht reichen, die Klimaziele zur erreichen. Wir brauchen weiterhin einen starken Ausbau der erneuerbaren, effizienzsteigernden Maßnahmen in allen Bereichen und gerade im Mobilitätsbereich auch eine Verlagerung auf emissionsarme Mobilitätskonzepte. Wasserstoff als das Allheilmittel zu sehen, sodass ansonsten nichts geändert werden muss, ist wissenschaftlich mehrfach nachgewiesen der falsche bzw. ein nicht gangbarer Weg.

 

"Wasserstoff ist kein Allheilmittel aber in bestimmten Bereichen eine nötige Alternative für zukünftige Energiesysteme. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir den Einsatz zukünftig stets kritisch aber offen prüfen." - Markus Preißinger, Projektleiter

Auftraggeber

Kontaktpersonen Forschungszentrum Energie

Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus PREISSINGER
Forschungsleiter, Leiter Josef Ressel Zentrum für Intelligente Thermische Energiesysteme
V727
Dipl.-Ing. Helena GÖSSLER
Assistentin des Forschungszentrums Energie
V721