„Es ist eine Unternehmenskultur des Miteinanders“
04.10.2024Regine Kadgien promovierte 2002 mit Auszeichnung im Fach Telematik an der TU Graz und startete anschließend als Hochschullehrerin für Informatik an der FHV. Bereits ein Jahr später übernahm die Vorarlbergerin die Studiengangsleitung. Gleichzeitig wurde sie Mitglied im Kollegium. 2005 folgte der Titel der Fachhochschul-Professorin, von 2006 bis 2011 war die gebürtige Koblacherin Vizerektorin.
Die 53-Jährige ist Expertin für den europäischen Hochschulraum und seit 2016 Prozessverantwortliche für die Bereiche Lehre und Prüfungen an der FHV. 2022 wurde die Wahl-Alberschwenderin mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg ausgezeichnet – für Verdienste, die Begeisterung für Technik und Informatik bei jungen Menschen zu wecken. Es folgte ihre Aufnahme in die Jury für den Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg. Regine Kadgien, die seit 22 Jahren an der FHV arbeitet, im Interview über die Stärken der Hochschule, ihre Ziele und bevorstehende Herausforderungen.
Was zeichnet die FHV aus, worin siehst du ihre Stärken?
Regine Kadgien: Es ist eine Unternehmenskultur des Miteinanders, über alle Fachbereiche hinweg. Das erlaubt es allen, gute Ideen einzubringen und auch umzusetzen. Das war hier schon immer so. Davon profitieren wir heute beispielsweise im Bereich Internationalisierung. Als Gründungsmitglied der Hochschulallianz RUN-EU sind wir eine Europäische Universität, das kommt sowohl den Studierenden, den Lehrenden, aber auch der Forschung und allen Mitarbeitenden zugute.
Welche Ziele stehen in der Aufgabe als Kollegiumsleiterin in deinem Fokus?
Regine Kadgien: Gemeinsam mit dem Kollegium gestalten wir die Studienprogramme kontinuierlich weiter, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden und höchste Lehrstandards nachhaltig zu sichern. Mein Ziel ist eine hohe Zufriedenheit, sowohl der Studierenden als auch der Lehrenden, was letztlich auch positive Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft setzt. Die Integration unserer Hochschulallianz RUN-EU in den Regelbetrieb möchte ich weiter vorantreiben. Zudem setze ich mich dafür ein, den kollegialen Austausch zu stärken, innovative Lehrformate zu etablieren und bürokratische Hürden abzubauen.
Welche Herausforderungen gibt es auf diesen Weg zu bewältigen?
Regine Kadgien: Wir sind eine Hochschule mit starker regionaler Verwurzelung und zugleich internationaler Ausrichtung. Unser Anspruch ist es, Programme zu entwickeln, die durch moderne Inhalte überzeugen und damit die Attraktivität für unsere Studierenden sichern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Vermittlung von Future Skills. Auch dem Thema Prüfungen widme ich verstärkt Aufmerksamkeit, da sie zunehmend an Bedeutung gewinnen: Einerseits als Instrument zur Qualitätssicherung der Ausbildungsstandards, andererseits als wertvolles Feedback in selbstgesteuerten Lernprozessen. Ergänzend dazu möchte ich die asynchrone Lehre weiter ausbauen und die Digitalisierung der Lehrangebote sowie interner Abläufe konsequent vorantreiben.
Du arbeitest seit 22 Jahren an der FHV. Wie kommt dir diese langjährige Erfahrung im Haus in deiner neuen Funktion als Kollegiumsleiterin zugute?
Regine Kadgien: Durch meine Rolle als Prozessverantwortliche für Lehre und Prüfungen kenne ich die Anforderungen aller Studiengänge. Ich bin in zahlreichen Gremien und Projekten involviert und im Haus sehr gut vernetzt. Zudem verfüge ich über langjährige Erfahrung im Umgang mit Studierenden. Ich habe sehr gute Kenntnisse des Fachhochschulgesetzes und über das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz, das unterstützt bei der Modernisierung der Studienprogramme. Meine Ausbildung in Informatik qualifiziert mich für die weitere Ausrichtung für die IT-Strategie, die wir für die Digitalisierung in der Lehre benötigen.
Vielen Dank für das Gespräch.