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Junge Talente an der FHV

14.09.2023
Junge Talente denken quer – und kommen zu erstaunlichen Ergebnissen: In einem vierwöchigen Sommerpraktikum gewinnen Schüler:innen tiefe Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten am Forschungszentrum Mikrotechnik der FHV.

 

Vier Sommerwochen lang forschen

Fadi Dohnal, Leiter des Forschungszentrums Mikrotechnik, berichtet von der gemeinsamen Zeit mit den jungen Talenten mit sichtlicher Begeisterung: Zum ersten Mal vergab die FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences heuer im Juli und August vierwöchige wissenschaftliche Praktika, gefördert durch die Talente-Förderung der FFG; eine ideale Möglichkeit für begabte, forschungsneugierige Schüler:innen. Ziel war es, den technikaffinen Schüler:innen – fünf Burschen und einer jungen Frau – das Berufsbild der Forscher:in zu vermitteln, ihnen zu zeigen, an welchen relevanten Themen die Mikrotechnik aktuell arbeitet, und natürlich durften sie selbst konkret Hand anlegen: In drei gut vorbereiteten Projekten konnten sie ihre Ideen und Fähigkeiten einbringen und erproben.

Fadi begleitete die Praktikant:innen als erfahrener Forscher durch ihre strukturierte Lern- und Forschungszeit: Die erste Woche galt der Einarbeitung ins Thema. Darauf folgten zwei intensive Arbeitswochen. In allen drei Projekten wurden, von einem Labortechniker unterstützt, Prototypen aufgebaut bzw. hergestellt. Zudem bekamen die Schüler:innen die Aufgabe, ihr Projekt mit Forschenden und Lehrenden der FHV zu besprechen und über diesen Austausch zum Ziel zu kommen. Dieser Teil des Praktikums war stark persönlichkeitsbildend: Die Schüler:innen lernten mit Mitarbeiter:innen, die sie zuvor noch nie gesehen hatten, zu diskutieren und die eigene Meinung verständlich zu vermitteln. In der vierten Woche fand schließlich als Highlight die Abschlussveranstaltung statt. Definitiv kein Training brauchten die Schüler:innen beim Präsentieren: Die jungen Talente pitchten souverän ihre Projekte. „Das Interesse der eingeladenen Familien war sehr groß, die Stimmung super – ein wunderbarer und würdiger Ausklang“, schwärmt der Forschungszentrumsleiter.

Das SilentMirror-Projekt

Aufgabenstellung: Die FHV unterstützt einen Dornbirner Kooperationspartner, der hochspezialisierte Lasermikroskope herstellt, bei der Herausforderung, dass eine Baukomponente (der Resonanzspiegel) sehr laut ist. Leo und Raphael überlegten sich zusammen mit Fadi Konzepte zur Schallreduktion, setzten sie um und verifizierten sie experimentell: Zum ersten Mal konnten die Schüler mit einer CAD-Software 3D-Zeichnungen erstellen und einen 3D-Drucker einsetzen. Der Prototyp war erfolgreich, und das FZ Mikrotechnik wird an diesem Thema weiterarbeiten. Das Talente-Praktikum ermöglichte hier den Freiraum für neue Ideen, für die es einen frischen Blick gebraucht hat und eine große Portion Querdenken, das von den Schülern gekommen ist. 

Das EnlightScience-Projekt

Zielsetzung: Noah und Luca haben ein Lightboard designt und aufgebaut. Mit dieser modernen Technik können komplexe wissenschaftliche Inhalte auf verständlichere Art kommuniziert werden. Ein Kollege von der Medientechnik der FHV unterstützte die Schüler bei der Materialbeschaffung und Montage. Anschließend sollten die Praktikanten zwei Forschungsthemen der Mikrotechnik in zwei kurzen Videos erklären. Das Geniale an einem Lightboard ist dabei der direkte Blickkontakt während der Präsentation. Noah und Luca hatten zuvor wenig Berührung mit dieser spezifischen Technik. Sie arbeiteten sich in professionelle Videosoftware ein, um die Inhalte vom Lightboard mit Folien, Tönen, Gesprochenem und Musik zu kombinieren.

Das Lightboard steht nun für die gesamte FHV zur Verfügung und wird auch in der Lehre der FHV eingesetzt. 

Das GeoARSandbox-Projekt

Versuchsanordnung: Fabrizia und Maximilian lassen es regen. Was auf den ersten Blick wie Magie anmutet, hat einen handfesten Untergrund. Die Schüler:innen bereiteten eine hölzerne Box vor, befüllt sie mit echtem Sand und projizierten mithilfe einer Augmented Reality (AR)-Software in Echtzeit Höhenschichtlinien auf diesen Sand. Durch das händische Formen des Sandes erzeugten Fabrizia und Maximilian Landschaften mit Bergen, Tälern und Seen. Zudem erstellten sie 3D-gedruckte Häuser und Staumauern. Die Open Source AR-Software erkennt eine in die Höhe gehaltene Hand als Regenwolke und lässt es an genau dieser Stelle regnen. Das Fließen des Wassers wird auf dem Sand projiziert.  

Die jungen Talente haben das AR-System aufgesetzt, zum Laufen gebracht und sich überlegt, wie man damit die Themen Wasserschutz und Stadtplanung simulieren kann. Im Herbst wird die AR-Sandbox im Schulprojekt MINKT@FHV zum Einsatz kommen. Zukünftig soll sie auch im Bachelorstudiengang Umwelt und Technik verwendet werden.  

Die Qualität der Betreuung macht’s aus

In der Qualität der wissenschaftlichen Betreuung liegt der Schlüssel zum Erfolg der erstmalig in dieser Form veranstalteten Schüler:innenpraktika: Fadi Dohnal ist das FFG-Format gut vertraut. Bereits an die 30 Talente-Praktika hat er in den vergangenen Sommern an anderen Institutionen betreut, heuer das erste Mal an der FHV. Auf die Frage, ob sich der große Aufwand, der in der gewissenhaften Vorbereitung und professionellen Begleitung der Praktika liegt, auch lohne, antwortet er ohne zu zögern: „Junge Talente durch wissenschaftliches Arbeiten zu Gestalter:innen zu machen, ist jedes Mal bereichernd. Wie aus Neugier über praxisnahe Erfahrung systematisch abgesichertes Wissen entsteht, ist eine faszinierende Kraft.“ Völlig unkompliziert entstanden während der Praktikumszeit auch Freundschaften über Schulgrenzen hinaus.

 

Kontakt:

Fadi Dohnal, Leiter des Forschungszentrums Mikrotechnik

E-Mail: fadi.dohnal@fhv.at

 

Weitere Infos:  

Link zum Forschungszentrum Mikrotechnik

Link zur Praktikumsförderung der FFG

 

Beteiligtes Partnerunternehmen:

Prospective Instruments, Dornbirn

 

Beteiligte Schulen:  

BORG Schoren

BG Dornbirn

HTL Dornbirn

HTL Rankweil

 

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