Forschen – faszinierende Natur – Family Time – Sarah Kühne auf RUN-EU Research Mission in Irland
01.12.2023Die grüne Insel Irland ist mit ihrer herrlichen Landschaft in verschiedensten Grüntonen ein Ort der Ruhe und Entspannung. Sie ist geprägt von historischen Burgen, Kirchen und Gasthäusern, welche der Insel noch das gewisse Etwas bieten. Neben den vielen Attraktionen konnte Sarah Kühne, Forscherin der Forschungsgruppe Empirische Sozialwissenschaften an der FHV, auch beobachten, wie offen, kontaktfreudig und großzügig die Bewohner:innen dieser Insel sind. Dies traf auch auf die engagierten Wissenschaftler:innen der Technical University of the Shannon (TUS) in Limerick zu, mit denen Sarah Kühne im Rahmen ihrer RUN-EU Research Mission mit dem Titel „Creative methods for coping with hearing loss“ in Austausch getreten ist.
„Ziel dieser Forschungsreise war, als Basis für einen Forschungsantrag adäquate kunstbasierte und innovative Ideen oder Methoden zu finden, die Betroffenen mit diagnostiziertem Hörverlust dazu verhelfen sollen, mit dem Verlust der gewohnten Hörfunktionen, mit ihren Ängsten, Sorgen und Enttäuschungen sowie mit der Veränderung ihrer Identität umgehen zu können“, so Sarah Kühne. In Limerick knüpfte sie wertvolle Kontakte mit den Mitarbeiter:innen der ‚Loss and Grief Research Group‘, welche sich mit Verlusten und Trauer im Zusammenhang mit dem Tod, aber auch mit verschiedensten Erkrankungen, die mit körperlichen und geistigen Einschränkungen einhergehen, befasst. Gleichzeitig führt die Forschungsgruppe diverse sozial-engagierte und kreative (kunstbasierte) Forschung für die Betroffenen durch.
Neben Gesprächen mit Mitarbeiter:innen der ‚Loss and Grief Research Group‘ tauschte sich Sarah Kühne während ihres Aufenthaltes in Limerick zudem mit relevanten Stakeholdern aus dem Gesundheitsbereich und Kunstschaffenden sowie einer Kunsttherapeut:in über ihre Erfahrungen und Empfehlungen bei der Durchführung von Forschungsprojekten mit kunstbasierten Methoden für Menschen Verlust- und Trauergefühlen aus. Frappant war der stets betonte Konflikt zwischen Kunstschaffenden und Kunsttherapeut:innen in ihrer Tätigkeit im Gesundheitsbereich: So haben Kunsttherapeut:innen insofern Einwände, dass jede künstlerische Handlung eine therapeutische Wirkung haben kann, und kritische Situationen entstehen können, die Künstler:innen ohne fundierte therapeutische Ausbildung nicht zu lösen vermögen.
Wiederrum sind Künstler:innen der Auffassung, dass ihre künstlerischen Interventionen per se nicht-therapeutischer Art sind, sondern für die Betroffenen eine Abwechslung darstellen sollen, um den klinischen Alltag für eine bestimmte Zeit entgehen zu können. Die Wirkung kann demzufolge therapeutisch sein, da sie den Patient:innen ein momentanes Glücksgefühl vermitteln und ihr Wohlbefinden für kurze Zeit verbessern kann. Die Erkenntnis bezüglich der angesprochenen Kontroverse ist dahingehend von Bedeutung, dass diese im geplanten Forschungstrag bedacht wird bzw. Berücksichtigung findet und Ziele derart präzise formuliert und die Methodik zielgerichtet geplant werden, so dass dieser Konflikt zwischen Kunstschaffenden und Kunsttherapeut:innen vermieden werden kann.
Durch diesen Forschungsaufenthalt und die hervorragende Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen konnte Sarah Kühne ein großartiges Netzwerk aufbauen, welches wertvoll für die Erarbeitung von diversen (internationalen) Forschungsanträgen sein wird, so auch für ihr derzeitiges Forschungsthema „Creative methods for coping with hearing loss“.
„Für mich war der Irlandaufenthalt aus einem weiteren wichtigen Grund ein unvergessliches Erlebnis: Meine zwei kleinen Kinder (3 und 5 Jahre) und mein Mann begleiteten mich in diesen vier Wochen. An jedem Wochenende erkundeten wir die grüne Insel mit ihrer eindrucksvollen Natur, den vielen (kinderfreundlichen) Attraktionen und den vielen großartigen Spielplätzen.“ Sarah Kühnes Kinder kamen zudem zum ersten Mal mit der englischen Sprache in Berührung. Sie hatten eine Freude daran, englische Wörter und zum Teil auch kurze Phrasen lernen und anwenden zu können. Abschließend hält Sarah Kühne fest: „Die Zeit in Irland wird mir und meiner Familie immer in Erinnerung bleiben.“