Kreislaufwirtschaft erfordert nachhaltige Geschäftsmodelle
06.05.2024Mit dem Circular Lab wurde ein Hub für Kreislaufwirtschaft, zirkuläre Innovation und wirtschaftsfähige Nachhaltigkeit in der Bodenseeregion etabliert. „Es ist kein neues Prinzip, aber ein anderes Wirtschaftsmodell als wir es aktuell haben.
Das Ziel ist es, Rohstoffe und Ressourcen länger im Kreislauf zu erhalten und mehr Nutzen daraus zu ziehen. Dadurch produzieren wir weniger Müll und verschwenden weniger Ressourcen“, führt Projektleiter Steffen Finck aus.
Im Forschungsprojekt an der FHV, das gemeinsam mit Partner:innen im Bodenseeraum umgesetzt wird, steht der Kreislauf in der Textilindustrie sowie der Land- und Ernährungswirtschaft im Bodenseeraum im Fokus. „Das Ziel ist es, in diesen Bereichen nachhaltiger und ressourcenschonender zu agieren. Rohstoffe sind endlich. Die Idee, dass wir unendlich viele Ressourcen haben, ist eine Illusion“, betont der Wissenschaftler.
Praxistransfer im Fokus
Die Kreislaufwirtschaft bietet erfolgsversprechende Ansätze, um den Herausforderungen von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung zu begegnen. „70 Prozent der Treibhausgasemissionen werden durch unseren herkömmlichen Ressourcenumgang verursacht.
Die Kreislaufwirtschaft trägt hier zu einer Reduktion um 40 Prozent bei“, gibt Schneider einen Einblick. Große Bedeutung im Projekt hat der Transfer von der Forschung in die Praxis. Das Wissen aus den Forschungsinstituten soll in die KMU fließen. Das Ziel im Rahmen des Projekts ist es, auch die Gesellschaft ins Boot zu holen und Vorschläge für die Politik auszuarbeiten. „Es geht auch um die Akzeptanz und die Bewusstseinsbildung“, betont die Wissenschaftlerin.
Nachhaltige Geschäftsmodelle
Die Kreislaufwirtschaft ist nur ein Aspekt von vielen, die Nachhaltigkeit zu stärken. „Wenn Produkte länger im Kreislauf bleiben, findet die Wertschöpfung öfters statt. Jedoch benötigen wir dafür neue Geschäftsmodelle“, gibt Finck zu bedenken. Die Industrie ist laufend gefordert, sich anzupassen, das zeigt der Blick auf die letzten Jahrzehnte.
„Nehmen wir das Beispiel der Digitalisierung. Auch hier wurden die Modelle angepasst. Das brauchen wir auch aus der Richtung der Nachhaltigkeit“, betont Projektleiter Finck. Das Team entwickelt Handlungsempfehlungen, Strategien und Aktionspläne, um weitere Industrien mit Impulsen zu bedienen und die Region langfristig in Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu transformieren.
Hier geht’s zum Artikel in der Zeitschrift Original.
Facts:
Forschungsprojekt Circular Lab
Interreg Alpen-Bodensee-Hochrhein (ABH)
Projektleiter FHV, Forschungszentrum Business Informatics:
Steffen Finck: steffen.finck@fvh.at
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