Zukunftsthema Soziale Nahversorgung – Die Stärke des Dorfes
29.01.2024Herausforderungen wachsen auch im ländlichen Raum
Die positive Nachricht: Es geht den Menschen in Vorarlberg gut. Ländliche, insbesondere kleinere Gemeinden sind weniger von sozialen und gesellschaftlichen Problemen wie Einsamkeit und Armut betroffen als urbane Räume. Die sozialen Rahmenbedingungen haben aber signifikanten Einfluss auf die wahrgenommene Lebensqualität der Bevölkerung – und diese Bedingungen ändern sich gerade spürbar.
Armut, Einsamkeit, gesundheitliche Einschränkungen bei deutlich gestiegener Lebenserwartung, die damit verbundene geringere Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben – die Lebensbedingungen vieler Menschen sind derzeit im Umbruch. „Für uns kleinere Gemeinden ist es wichtig, dieses wichtige Zukunftsthema proaktiv anzugehen. Wir müssen uns vorbereiten und aktiv mitgestalten“, so Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald und stellvertretender Obmann der ARGE Soziale Nahversorgung.
Verschiebung von sozialen Aufgaben
Viele Vorarlberger Kommunen beobachten eine Verschiebung ihrer Tätigkeiten weg von reinen Verwaltungsaufgaben hin in Richtung Sozialbereich – oft ohne klaren Auftrag oder entsprechende Ausbildung der Mitarbeiter:innen dafür. Neben dem Fachaustausch auf Ebene des Bürgerservice sind daher auch maßgeschneiderte Schulungsangebote notwendig.
Im weiteren Verlauf des Projektes werden Weiterbildungsempfehlungen erarbeitet, welche die Mitarbeitenden auf den Gemeindeämtern für die künftigen Herausforderungen bestmöglich vorbereiten. „An dieser Stelle kommt die FHV ins Spiel”, sagt Oliver Mössinger, Hochschullehrer im Fachbereich Soziales und Gesundheit. „Von unserem Knowhow und von der Fachkompetenz unserer Absolvent:innen, bestens ausgebildete Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, können Gemeinden in sozialen Themen ganzheitlich profitieren!”
Vorhandenes zusammenzuführen
Die Projektgruppe Soziale Nahversorgung diskutierte im Rahmen der Tagung mit Bürgermeister:innen, Bürgerservice-Kolleg:innen aus anderen Gemeinden und Expert:innen aus dem Sozialbereich. Die Fachleute setzten sich aus einem bunten Mix aus Vertreter:innen verschiedener Sozialsprengel und Regios, Mitarbeiter:innen aus Verwaltungs-, Sozial- und Bildungseinrichtungen des Landes Vorarlberg und engagierten Initiatoren diverser Projekte in anderen Gemeinden zusammen. Das Interesse an der Veranstaltung war erfreulich hoch.
Den Projektinitiatoren ist es dabei besonders wichtig, nichts „neu zu erfinden“. Vielmehr geht es darum, Vorhandenes zusammenzuführen, den Blick über den Tellerrand hinaus zu schärfen und stärkeres Bewusstsein für die Herausforderungen zu entwickeln. Das Projekt läuft bis Mitte 2024 und wird durch LEADER gefördert.
Teilnehmergemeinden Walgau: Frastanz, Bludesch, Dreiklang Schnifis – Düns – Dünserberg
Teilnehmergemeinden Bregenzerwald: Doren, Hittisau, Mellau
Mehr über das Studienangebot der FHV im Fachbereich Soziales & Gesundheit