Es einfach mal ausprobieren 

 

(Ausgabe 4 / 2023) Der Werdegang von Nicola Moosbrugger ist beeindruckend: Über ein Bachelorstudium an der FHV fand sie den Weg als studentische Mitarbeiterin ans Forschungszentrum Business Informatics. Anschließend blieb sie dem Forschungszentrum als wissenschaftliche Mitarbeiterin treu, und jetzt macht sie sogar noch einen berufsbegleitenden Master an der FHV. Mit einer wohltuenden Besonnenheit erzählt sie Forschungskoordinatorin Christina Kleiser, wie sie ihr Leben gestaltet. 

Porträtbild von Nicola Moosbrugger | © FHV

Sich wohlfühlen da, wo sie gerade ist

Großgewachsen, mit wachen Augen und freundlich wartet Nicola, dass unser Gespräch endlich stattfinden kann. Stress hat in ihrem Leben keinen großen Stellenwert.

Die Fußacherin und Absolventin der HLW Rankweil ist viel herumgekommen, hat international, in England, Frankreich, in der Schweiz und in Vorarlberg, berufsvorbereitende Praktika absolviert und berufliche Expertise gesammelt, bevor sie an der FHV ein Bachelorstudium in Internationaler Betriebswirtschaft begonnen und erfolgreich abgeschlossen hat: „Ich bin immer wieder gerne weg – und komme gerne zurück.“

Für die entscheidenden Schritte auf ihrem Ausbildungsweg nimmt sie sich Zeit.

Besonnen studieren

Nach der Schule, erzählt Nicola, habe sie zuerst gearbeitet: „Es soll nicht Schlag auf Schlag gehen. Ich muss nicht von einem Ding zum nächsten.“ Diese Besonnenheit im Hinblick auf ihr Studium strahlt Nicola auch aus. Direkt nach dem Bachelorabschluss gleich weiterzustudieren, das wäre nichts für sie gewesen. So hat sie auch nach dem Bachelorstudium erst einmal gearbeitet: „Danach hab ich mich aufs Masterstudium richtig gefreut, ich konnte es kaum mehr erwarten.“

Aus diesen Zwischenzeiten bringt Nicola reichlich Berufs- und Lebenserfahrung mit an die FHV: „Du kannst den Kopf entspannen, lernst ganz neue Skills, lernst neue Leute kennen, …dann kannst du sagen: Jetzt ist es wieder Zeit für etwas Neues. Jetzt möchte ich das und das dazulernen.“

Lernen, wie ein Forschungszentrum funktioniert

Nicola schildert das so: „Im vierten Semester müssen alle die Projektwerkstatt machen. Jens Schumacher, der Leiter des Forschungszentrums Business Informatics, war mein Betreuer. Danach fragte er mich, ob ich im Forschungszentrum mitarbeiten möchte.“

So hat Nicola noch während ihres Bachelorstudiums als studentische Mitarbeiterin angefangen zu forschen. Damals, erinnert sie sich, habe sie sich noch nicht so gut ausgekannt mit den Strukturen eines Forschungszentrums. „Man wächst da hinein, lernt, wie ein Forschungszentrum funktioniert: Wir machen unsere Projektanträge, sind auf Fördergeber:innen angewiesen – aber welche Fördertöpfe gibt es? Wo können wir Anträge stellen? Wie macht man das? Das war alles ganz neu für mich.“ In dieser Zeit habe sie viel Unterstützung von den Kolleg:innen am Forschungszentrum bekommen.

Nicola engagierte sich in verschiedenen Projekten. Da ließ die Frage nicht auf sich warten, ob sie nach dem Bachelorstudium hauptberuflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin anfangen möchte: „Jens hat mich gefragt, ob ich das machen wollte. Ich hatte also meine Bachelorprüfung gemacht, und am nächsten Tag war ich schon wieder im Büro.“ Nicola lächelt verschmitzt.

Immer im Austausch, im Gespräch

„Momentan leite ich selber ein Projekt bei uns – am Forschungszentrum Business Informatics – das AlpSatellites. Das Projekt läuft jetzt schon ein knappes Jahr und geht bis Februar. Wir sind mittendrin.“ Wir, das sind Nicola und ein studentischer Mitarbeiter, der sie bei ihrer Forschungsarbeit unterstützt. Ein kleines Projektteam in einer spannenden und mitunter auch herausfordernden internationalen Projektkonstellation mit Partner:innen in Frankreich und Italien.

Nicola ist froh um den regen Austausch und die große Projekterfahrung, die es am Forschungszentrum gibt: „Wir besprechen viel im Team des FZ Business Informatics.“ In ihrem aktuellen Projekt geht es um Remote-Work und Co-Working Spaces: „Wie wir so etwas in ländlichen Gegenden einführen könnten, sodass diese Lebensräume attraktiver werden.“ Mehr zu diesem Projekt erfahren Sie in einem weiteren Beitrag in diesem Newsletter.

Vielseitige Forschungsarbeit

Die Arbeit am Forschungszentrum ist vielseitig. Nicola unterstützt zum Beispiel auch das Team um Martin Dobler im Sustainable Mobility Lab – einem der drei Innovationslabore des Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee, an denen die FHV jeweils beteiligt ist. „Zudem publizieren wir gemeinsam. Da läuft immer nebenbei noch etwas mit.“ Gerne erzählt sie vom kreativen Prozess, den sie am Forschungszentrum sehr schätzt: „Ganz oft kommen wir gemeinsam im Gespräch auf eine Idee, die man bearbeiten könnte. Da findet man dann einen coolen roten Faden, an dem man schaffen kann.“ Das ist zeitintensiv, weiß Nicola, die zudem noch ein berufsbegleitendes Masterstudium an der FHV begonnen hat: Im Studiengang Wirtschaftsinformatik - Digital Transformation ist sie mittlerweile im dritten Semester.

Heute arbeitet Nicola zu sechzig Prozent im Forschungszentrum, die restliche Zeit fürs Studium: Donnerstags und freitags ist immer Unterricht.

Message to go

Man darf sich nicht zu sehr stressen lassen, betont Nicola rückblickend. Wichtig sei, etwas zu finden, das für eine:n selber passt: „Für mich war immer klar, dass ich in eine bestimmte erfolgsgetriebene Richtung nie gehen möchte, so konnte ich mir mein Studium gestalten, wie ich Freude daran hatte.“ Und: „Man muss schon auch durchbeißen, also dranbleiben. Doch irgendwie schafft man es. Alles halb so wild.“ Sie sieht es gelassen: „Ich muss mich hinsetzen und bestimmte Sachen einfach machen, die mir weniger liegen.“ Das seien aber kleinere Sachen. Ein Studium geschafft zu haben, daran hat man eine enorme Freude.

Nicola findet die FHV als Arbeitgeberin wirklich toll. Für sie waren Studium und wissenschaftliches Arbeiten etwas völlig Unbekanntes. Niemand in ihrer Familie hatte studiert. So rät sie allen, es einfach mal auszuprobieren.

 

Zur Person:

Nicola Moosbrugger, 25 Jahre, kommt aus Fußach. Sie hat International Betriebswirtschaft im Bachelor studiert und studiert jetzt berufsbegleitend Wirtschaftsinformatik - Digital Transformation.

Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Business Informatics, seit September 2022 leitet sie das Forschungsprojekt AlpSatellites. 

Ihr Forschungsinteresse ist vielfältig, hat jedoch immer einen starken Bezug zu Digitalisierung. Privat kocht Nicola leidenschaftlich gerne, und sie ist Pflanzenmama von verschiedensten exotischen Hauspflanzen. 

 

Forschungszentrum Business Informatics, FHV

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Oktober 2023