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Chancen und Risiken für die Zukunft der Arbeit

09.05.2023
Durch Filmindustrie und mediale Darstellungen entstehen oft überzogene Erwartungen oder Ängste, wozu Roboter tatsächlich fähig sind. In unserer Reihe Forward – gemeinsam weiterdenken untersuchten Expert:innen aus der Pflege und Industrie die Chancen und Risiken sowie den Einfluss der Künstlichen Intelligenz auf die Weiterentwicklung von Robotern.

„Roboter können nicht alles – aber besser“ – unter diesem Titel führte Franz Geiger, Studiengangsleiter Elektronik und Informationstechnologie Dual*, mit seinem Impulsvortrag in die Thematik ein und gab einen Überblick über Geschichte, Begrifflichkeiten, Anwendungen bis hin zu Zukunftsszenarien rund um die automatisierten Maschinen. Er beleuchtete mögliche Ängste und Chancen, beispielsweise ob Roboter künftig Arbeitsplätze wegnehmen werden: „Gerade der Fachkräftemangel führt teilweise zum Einsatz von Robotik, wobei vielfach gefährliche oder unattraktive Arbeiten übernommen werden, die zuvor von Menschen erledigt wurden. Das bietet die Möglichkeit, dass sich Menschen mit anderen Aufgaben befassen können.“

Best Practice

Ein Anwendungsbeispiel aus dem Sozialbereich stellte Irmtraud Ehrenmüller, FH Oberösterreich, zum Thema „Onboarding von Kolleg:in Roboter in die Pflege“ vor: „Beim Einsatz von Robotik geht es vor allem um Fragen wie: Was kann der Roboter? Welche Tätigkeiten kann er übernehmen und was muss das Stammpersonal tun, damit es funktioniert?“ Der Fokus auf das, was die Pflege wirklich brauche, ist laut Ehrenmüller essenziell. Hierfür gelte es, zunächst die sogenannten Pain Points in der Pflege herauszuarbeiten.

Mathias Vierhauser, thyssenkrupp, informierte zu Robotersystemen in der Automobilindustrie. 700 Industrieroboter sind aktuell bei thyssenkrupp im Einsatz. Insbesondere die kollaborative Robotik werde immer interessanter: „Gründe, warum wir mit Robotern automatisieren, sind mehr Flexibilität, unterstützende bzw. entlastende Tätigkeiten, auch bei gefährlichen oder qualitätsrelevanten Arbeitsschritten. Zudem sind sie für die Erhaltung des Wirtschaftsstandorts in Hochlohnregionen von Vorteil.“

Diskussionsrunde

In der anschließenden Podiumsdiskussion reflektierten die Expert:innen und das Publikum die Sorgen, aber auch Hoffnungen und Chancen rund um „Kolleg:in Roboter“. Mathias Vierhauser definierte das Unbehagen der Menschen hinsichtlich Robotik vor allem dahingehend, dass es mit Veränderung zu tun habe. FHV-Hochschullehrerin Kathrin Plankensteiner ergänzte, dass durch Roboter eigenes Wissen obsolet werden könnte. Die Diskussionsrunde war sich einig, dass es vor allem stets zu differenzieren gelte, in welchen Bereichen Roboter eingesetzt werden. Gerade im medizinischen Bereich sind sie bereits Usus und vermutlich hätten viele Menschen nichts dagegen, wenn ein maschineller Gehilfe den Haushalt erledigen würde.

Über Forward – gemeinsam weiterdenken

Forward – gemeinsam weiterdenken ist eine Event-Reihe der FHV. Aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen werden aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und kontrovers diskutiert. Dazu treffen Wissenschafter:innen, Expert:innen und Vordenker:innen im Herzen der Bodenseeregion – am Standort der Fachhochschule in Dornbirn – zusammen. Der abwechslungsreiche Mix aus Keynotes, Diskussionsrunden und Erfolgsstorys aus der Wirtschaft steht für Inspiration, neue Ideen und zukünftige Chancen.

 

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