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Neue Welten kreieren

24.05.2023
Expert:innen aus den Bereichen Design, Kunst, Technik und Psychologie untersuchten Mitte Mai in der Reihe Forward – gemeinsam weiterdenken zum Thema „Vom Unterwerfen zum Entwerfen – Mit Spielen neue Welten denkbar machen“ die Chancen und Risiken von Spielen und beleuchteten, wie spielerische Interaktionen eingesetzt werden können, um neue Erfahrungsweisen zu ermöglichen.

„Was können Spiele?“ – unter diesem Titel führte Margarita Köhl, Leiterin des Fachbereichs Gestaltung und Studiengangsleiterin InterMedia, mit ihrem Impulsvortrag in die Thematik sowie den Bereich der so genannten Impact Games ein. Sie zeigte dabei auf, wie Games beispielsweise zur Förderung von emotionaler Intelligenz, Soft Skills, Empathie oder Kreativität eingesetzt werden können. „Game Design spielt in den InterMedia-Studiengängen eine immer wichtigere Rolle“, betonte Margarita Köhl und präsentierte Best-Practice-Projekte von Studierenden – in analoger und digitaler Form – rund um gesellschaftlich relevante Themen wie etwa Generationenkonflikt, Klimakrise oder soziale Ängste.

Forschung und Bildung

In der Auftakt-Keynote gab Reinhold Bidner einen Einblick in die vom Kollektiv gold extra umgesetzten transdisziplinären Spiel- und Forschungsprojekte. Unterschiedliche Expertisen aus den Bereichen Design, Gaming, Tanz, Dramaturgie, Dokumentarfilm und Animation werden bei gold extra gebündelt, um auf Basis von dokumentarischer Recherche auf aktuelle Themen wie Migration einzugehen.

Fares Kayali (Universität Wien) verdeutlichte in seinem Vortrag wie Serious Games eingesetzt werden können, um das individuelle Computational Empowerment zu fördern: „Im Konkreten geht es darum, wie wir als Einzelpersonen an der digitalen Gesellschaft teilnehmen und dazu befähigt werden können, technologische Entwicklungen nicht nur zu verstehen, sondern auch aktiv zu gestalten.“ Fares Kayali präsentierte Projekte aus dem schulischen Kontext, wobei 14 bis 16-jährige Schüler:innen im Rahmen eines Projektunterrichts eigene Spiele zu Cyber-Bullying, Virenschutz oder Diversität entwickelten.
Ivo Wenzler (NHL Stenden University of Applied Sciences, NL) führte in das Thema Serious Games ein und erläuterte, wie Spiele eingesetzt werden können, um komplexe Realitäten zu simulieren, Veränderungsprozesse anzuregen und zu begleiten.

Games und Suchtprävention

Der Impulsvortrag von Christian Rettenberger verknüpfte die Thematik mit Suchprävention, wobei er über das Konsumverhalten von Jugendlichen und Verhaltenssüchte rund um Gaming bzw. Gambling aufmerksam machte: „Die steigenden Zahlen zeigen, dass es hier viel zu tun gibt und vor allem an Bildungsarbeit bedarf. Viele Eltern sind oft unbegründet besorgt und haben sich noch nicht ausreichend mit dem heutigen Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen auseinandergesetzt.“

Susanna Flock und Leonhard Müllner gaben einen Einblick in die Arbeit des Medienguerilla-Kollektivs Total Refusal, die Strategien für künstlerische Interventionen in zeitgenössischen Computerspielen erforschen und praktizieren. In ihrer Keynote „Spielräume – Pervasive Spiele in der Stadt“ präsentierte Clara Hirschmanner aktuelle Spielinitiativen von play:vienna, wobei die Stadt als Spielfeld entdeckt und erlebbar gemacht wird.

Talk am Campus – Diskussionsrunde

In der abschließenden Podiumsdiskussion reflektierten die Expert:innen und das Publikum über den Mehrwert, den das Spiel als gestalterisches Medium bietet. Ob analog oder digital, ob komplexe Rollenspiele oder Zauberwelten im öffentlichen Raum – die Vielfalt der Gestaltungsbereiche in der Spieleentwicklung ist groß. Im interdisziplinären Zusammenwirken zwischen gestalterischen, technischen und gesellschaftswissenschaftlichen Perspektiven und Expertisen kann hier in Zukunft noch viel Neues – heute noch Ungeahntes – entwickelt werden, waren sich die Expert:innen einig.

Über Forward – gemeinsam weiterdenken

Forward – gemeinsam weiterdenken ist eine Event-Reihe der FHV. Aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen werden aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und kontrovers diskutiert. Dazu treffen Wissenschafter:innen, Expert:innen und Vordenker:innen im Herzen der Bodenseeregion – am Standort der Fachhochschule in Dornbirn – zusammen. Der abwechslungsreiche Mix aus Keynotes, Diskussionsrunden und Erfolgsstorys aus der Wirtschaft steht für Inspiration, neue Ideen und zukünftige Chancen.

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